Donnerstag, 27. Januar 2011

Unfertiger Drache

Meine Leserzahlen sind ja schon wieder drastisch angestiegen! Noch ein paar mehr und wir können die Weltherrschaft anstreben...

Momentan hält mich die Uni ziemlich auf Trab, aber ganz ohne Nähen komme ich einfach nicht aus. Bevor ich also Entzugserscheinungen bekomme habe ich mir heute eines meiner unfertigen Projekte mitgenommen und bin im Laufe des Tages ein ganzes Stück weitergekommen. Klar erntet man dabei immer wieder komische Blicke. "Ist das ein Velociraptor?", hat mich jemand gefragt. "Aber nein, das bekommt ja Flügel...", habe ich höflich Antwort gegeben. "Aha, also ein Archaeopteryx!"
Solche Kommentare hört man wohl wirklich nur im Biologieinstitut... Jeder normale Mensch hätte den Drachen wahrscheinlich sofort erkannt. Allerdings habe ich auch schon mal ein prodeinotherium bavaricum genäht... Hier zeigt sich wieder, wie lehrreich dieses Hobby ist: ich vergesse nie den wissenschaftlichen Namen eines Tieres, das ich schon einmal genäht habe...

Mittwoch, 19. Januar 2011

Puzzeln für Fortgeschrittene

Ich habe ein wenig aufgeräumt und bin dabei über eine Tüte mit einem ganzen Haufen Ministoffstückchen gestolpert. Zuerst dachte ich, es seien irgendwelche Verschnittreste, aber das kam mir dann doch komisch vor. So viele Vierecke von der gleichen Farbe? Also habe ich das Ganze mal ausgekippt, um es näher zu betrachten:


Tatsächlich, eine ganze Menge zugeschnittener Teilchen, die aber auf keinerlei Art beschriftet oder markiert waren. Insgesamt 77 Stück, wenn ich mich nicht verzählt habe. Ihr habt keine Ahnung, was das sein könnte? Nach reichlicher Überlegung ist mir zum Glück wieder eingefallen, zu welchem Projekt das gehörte. Es war ein hartes Stück Arbeit, all die Teile zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzustückeln, und ich bin nicht sicher, ob jetzt alles an seinem ursprünglich gedachten Fleck gelandet ist. Aber ich habe daraus gelernt: wenn man schon gleich alles auf einmal zuschneidet, sollte man das Zeug zumindest irgendwie markieren.

It took me quite some time to solve this puzzle of 77 parts, but I've learned from it: if you want to make a projekt with many fabric parts, don't cut them all at once. Or at least mark them, so you know for sure which part is which and how they should be attached to each other.
I'm still not sure if every part is where it was suposed to be, but I'm contented with it.


So weit, so gut. Jetzt fehlen aber immer noch der Schnitt für Kopf und Beine...
Auf zum Zeichenbrett!

Montag, 17. Januar 2011

Ein Hase

Du lieber Himmel, meine Besucherzahlen explodieren ja! Das kann ja nicht normal sein... Also wie auch immer, seid alle herzlichst begrüßt. Ich habe derzeit den Überblick verloren, wo ich überall verlinkt worden bin, aber jedenfalls freue ich mich, dass ihr hierhergefunden habt.

Der kleine Hase war schon lange fertig, nur das Schwänzchen fehlte noch. Das war mein erster Versuch, mit einem X-longpile-Stoff zu nähen. Dass er etwas dehnbar ist, war zuerst ungewohnt, hat aber auch Vorteile. Dadurch werden die Tiere flexibler und besser beweglich.

Das Häschen ist von der Nasenspitze bis zum Schwanzansatz gute 6cm lang. Man sieht es auf dem Foto leider nicht, aber er hat sehr feine Schnurrbarthaare aus Katzenpelz. Das kann ich aber wirklich nicht empfehlen, die kurzen, brüchigen Häärchen festzunähen war eine Sisyphusarbeit.



Sonntag, 16. Januar 2011

Fertiger Elefant

Bis zum höchsten Punkt der Ohren misst er etwa 13cm, aus Minicashmere und etwas Velour und Alpaka.


Wie man einen Elefanten baut - Teil 2

Das Semester neigt sich dem Ende zu, die Hauptprüfungszeit beginnt und alle braven und fleissigen Studenten lernen jetzt. Zum Glück (?) gehöre ich nicht zu diesen.

Meinen Elefanten habe ich gewendet, so sieht man schon mehr von ihm. Er ist auch durchaus schon dreidimensional und man kann ihn hinstellen. Ein bisschen schrumpelig wirkt er aber doch noch, also habe ich ein Drahtskelett hineingeschoben und ihn möglichst prall gestopft. Dann noch die Ohren angenäht und siehe da: schon sieht er wie ein echter Elefant aus.

Fast fertig! Das Schwänzchen ist schnell zusammengenäht aus Ministoff und einem Alpakarestchen. Die Stoßzähne nähe ich aus weißem Velour zusammen. Damit sie schön hart werden, stopfe ich sie fest mit feiner Watte aus, die ich vorher in ein Gemisch aus Klebstoff und Wasser getunkt habe. Annähen sollte man sie dann, bevor sie ganz getrocknet sind, erstens wird der Stoff dann so steif, dass man kaum mit der Nadel durchkommt, zweitens kann man sie dann noch wie gewünscht zurechtbiegen. 



Samstag, 15. Januar 2011

Ein Gepard entsteht - Teil 3

Also gleich vorweg: JA, ich habe tatsächlich einen LESER! Zugleich wahrscheinlich der erste richtige Besucher meines Blogs. Schöne Grüße nach Deutschland, bleib mir weiter treu!
Soviel dazu. Die Wochen gehen ins Land und der kleine Gepard wartet immer noch auf seine Fertigstellung.

Inzwischen habe ich ein Paar 3mm große durchsichtige Glasaugen besorgt und mit Acrylfarbe in Ockergelb hintermalt. Der Farbton ist vielleicht ein wenig zu hell geworden, aber ich kann damit leben. Für die Fellfärbung habe ich einen Copicpen in "Dark Bark" gekauft, einem sehr dunklen Braunton. Den schwarzen finde ich etwas zu blaustichig. Körper und Beine habe ich bereits mit Punkten bemalt.

Heute habe ich mich an die Ohren gewagt. Die sind doch sehr klein, daher habe ich gleich das ganze Stoffstückchen dünn mit Klebstoff bestrichen und dann einen flachen Halbkreis ausgeschnitten. Das Fell habe ich auch gleich gekürzt.




Den Halbkreis habe ich zu einem Viertelkreis zusammengenäht und gewendet. Mit Ministoff ist diese Größe noch kein Problem, aber mit der Viskose, zumal dutch den Klebstoff versteift, finde ich das schon ziemlich mühsam.





Jetzt noch muschelförmig an den Kopf annähen. Ich brauchte einige Anläufe, bis ich eine halbwegs passende Position gefunden hatte. Aber richtig schwierig wirds erst, wenn man das zweite Ohr symmentrisch anbringen soll. Das gelingt mir praktisch nie, da die Ohren selbst meist schon zu ungleich geraten sind.   



Und so sieht das Kerlchen  derzeit aus. Noch überhaupt nicht Gepard-artig, aber ich hoffe, dass sich das mit der passenden Gesichtsbemalung ändert.

Freitag, 14. Januar 2011

Kolibri

Der kleine Kerl ist recht spontan entstanden und frei erfunden, entspricht also keiner bestimmten Art. Die Federn an Flügeln und Schwanz sind aus zusammengeklebtem Velour zurechtgeschnitten und jede enthält einen dünnen Draht, so kann man die Flügel gut biegen und die Federn etwas anordnen. Schnabel und Beinchen sind aus Velour genäht, der Körper aus Ministoff.
Von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze misst er so 8 bis 9cm.



Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wo ich ihn aufhänge oder befestige. Ich glaube, er bräuchte noch eine exotische Kunstblume...

Sonntag, 9. Januar 2011

Wie man einen Elefanten baut - Teil 1

Haruki Murakami beschreibt in seiner Kurzgeschichte "the dancing dwarf" (踊る小人) ausführlich, wie eine richtige Elefantenfabrik funktioniert. Man braucht dazu - als Ausgangsmaterial - einen echten Elefanten, den man in sechs Teile zerschneidet. Daraus kann man dann 5 neue Elefanten bauen. Das funktioniert so gut, dass nicht einmal die Elefanten selbst bemerken, dass sie zu 80% künstlich sind.

Ganz so gut bin ich sicher nicht, aber schliesslich muss ich mich mit suboptimalen Ausgangsmaterialien begnügen. Meiner wird aus hellgrauem Minicashmere gemacht.
Schnitt lag schon bereit, das ist nämlich bereits mein zweiter Versuch. Den ersten habe ich ganz schnell verschenken müssen, sodass ich nicht einnmal Zeit für ein Foto hatte.
Erstmal habe ich alle Teile zugeschnitten (Rüssel, Kopf, Ohren, Füße, Körper und Beine), nur Schwanz und Stoßzähne mache ich erst am Schluss:



















Und vernäht sieht das ganze dann so aus. Man sieht hier auch schön, wieviele Abnäher da gemacht werden mussten.